Phidias in Rom
Beiträge zum spätantiken Kunstverständnis
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Wie aus dem Untertitel ersichtlich, geht es im Wesentlichen um Mentalitätsgeschichte. Was wurde in der römischen Kaiserzeit, besonders aber in der Spätantike und im frühen Byzanz über bildende Kunst gedacht und geschrieben? Zum einen fällt auf, dass die zeitgenössischen Künstler, deren Werk man oft bewundert, meistens ungenannt bleiben. Die Namen, denen man immer wieder begegnet, sind die der alten Griechen: Phidias, Praxiteles, Apelles und andere. Aber was man über sie weiß, ist zunehmend ungenau und irrelevant. Die Maße des olympischen Zeus werden laufend erhöht, das Monumentale wird betont, auch, dass die Statue aus Gold und Elfenbein hergestellt wurde; doch mehr wird kaum gesagt, was schon deshalb nicht überrascht, da die Meisten, die darüber schrieben, das Original wohl nie gesehen haben. Hellenistische Anekdoten werden wiederholt, nach ästhetischen Bewertungen sucht man vergeblich. Ein ‚göttlicher Mann‘ war selbst Phidias auch nicht, schließlich war er nur ein Handwerker. Schwierig haben es dabei die frühchristlichen Autoren: sie können sich der in den Rhetorenschulen gelernten Bewunderung für die großen Griechen oft nicht entledigen, doch die haben heidnische Götzenbilder, Idole geschaffen, oft von Dämonen inspiriert und nicht selten wundertätig. In dieser Weise wurden oft recht kuriose Ansichten geäußert, doch wenn man sich mit dem Übergang von der Antike zum Mittelalter beschäftigt, sollte man auch diesen Aspekt der Mentalitätsgeschichte nicht ganz vernachlässigen.weiterlesen
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