Physische Gewalt
Studien zur Geschichte der Neuzeit
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Gewalt ist – in Abwandlung des berühmten Clausewitzen Diktums nicht nur als »Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln« von historischem Interesse. Vielmehr ist sie zentrales Moment von Herrschaft und von politischen Kämpfen: dazu liegen gründliche Forschungen vor, etwa in Geschichten von (Bürger-)Kriegen und Diktaturen.
Weniger ist über gewaltsames Handeln im alltäglichen Leben der Menschen bekannt. Wo und wie lernen Menschen Gewaltbereitschaft oder Gewaltverzicht? Wie entstehen Unterscheidungen wie die zwischen »zulässiger« und »unzulässiger« Gewalt? In welchem Verhältnis steht Gewalt in »privaten« Beziehungen zur »öffentlichen«, also durch den Staat ausgeübten oder gerechtfertigten Gewalt? Zugleich: Welche Rolle spielt in der historischen Entwicklung die Gewalt für die Unterscheidung wie Trennung von Öffentlichem und Privatem?
In alltagsgeschichtlicher Perspektive werden daraus Fragen nach historisch spezifischen Gewaltwahrnehmungen und –erfahrungen, vor allem nach der Praxis von Gewalt, d.h. dem Gewalthandeln und –erleiden. Zum Beispiel: Gab oder gibt es einen Trend zu »mehr Gewalt« seitens Jugendlicher – ein Lamento der Erwachsenengeneration seit Beginn unseres Jahrhunderts? Oder: Die aktuelle Debatte über Kindesmißhandlungen mit ihren alarmierenden statistischen Befunden erschüttert das Selbstbild einer zunehmend gewaltfreien Gesellschaft und fordert zugleich zur historischen Betrachtung über Gewalt gegen Kinder bzw. von Haushalt und Familie als Ort der Gewalt heraus.
In exemplarischen Einzelstudien werden Praktiken und Erfahrungen erhellt, in denen physische Gewaltsamkeit gerade auch in den Formen und Handlungszusammenhängen wirksam wird, in denen sie zunächst nicht erkennbar ist.weiterlesen
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