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Pilosophische Schriften, Band 3

Briefe an Lucilius, Erster Teil

Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)

Trotz aller Hochachtung und Bewunderung, deren Seneca sich erfreuen durfte, blieben ihm doch Gehässigkeiten und Verleumdungen mancherlei Art nicht erspart. Wie hätte das auch im damaligen Rom, dieser Brutstätte aller Laster, anders sein können. Gewiß hatte er seine Schwächen und war sich ihrer bewußt. Gibt er uns doch wiederholt die Versicherung, er halte sich durchaus nicht für einen Weisen, sondern rechne sich nur unter die Zahl der Fortschreitenden, die im Aufstieg nach der steilen Höhe der Weisheit und Tugend begriffen waren. In seinen theoretischen Ansichten über den Kampf des bösen Prinzips mit dem Guten ist er nie zu befriedigender Klarheit gelangt. Bald kann er nicht Worte genug finden, um die radikale und unüberwindliche Macht des Bösen als eigentliche Naturanlage des Menschen zu schildern; bald erklärt er es für eine unbedingte Forderung an die Menschen, alle Leidenschaften bis auf die letzte Spur aus der Seele auszurotten. Er glaubte mit der Stoa an die Notwendigkeit und Möglichkeit einer Radikalkur. Bei ihm nimmt das eine Form an, als könnte der Mensch durch einen kühnen Schwung sich auf seine eigenen Schultern stellen und von diesem erhabenen Standpunkt verächtlich auf sein nunmehriges Piedestal herabblicken. Allein das sind Auswüchse der Antithesensucht, an der er krankte und auf die wir bei der Charakterisierung seiner Barstellungsweise zurückkommen werden. [Aus der Einleitung]weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-9666226-9-1 / 978-3966622691 / 9783966622691

Verlag: Boer Verlag

Erscheinungsdatum: 30.11.2021

Seiten: 364

Auflage: 1

Autor(en): Lucius Annaeus Seneca
Übersetzt von Otto Apelt

39,80 € inkl. MwSt.
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