Rainer Wieczorek öffnet in seiner Novelle Pirmasens seinem »Personal« – begleitet von der Künstlerin Serena Amrein – ein letztes Mal die Räume einer stillgelegten Schuhfabrik. Er lässt seine Leute die Atmosphäre jener Stadt aufnehmen, die einst die höchste Millionärsdichte der alten Bundesrepublik aufwies. Die Freiheitsträume dieser Zeit leben auf, wenn etwa die Pirmasenser Hein & Oss Kröher auf der Burg Waldeck internationale Liedermachertreffen organisieren, wenn im Pop-Shop die Anti-Hits aus Deutschland erklingen, wenn in den USA Leute wie John Coltrane zur Jazz-Ikone werden. Er lässt seine Figuren aber auch die Angst der Arbeitenden vor dem Verlust ihrer Existenzgrundlage spüren.
Das Ende einer Epoche wird wahrnehmbar.weiterlesen