… Diese Gedichte lesen sich manchmal wie rhythmisierte Miniatur-Essays. Die berüchtigte Gefühligkeit und Empfindelei traditioneller Lyrik (von Robert Musil einmal »Poesln« genannt) bleibt hier ausgespart. Die Gedanken wie die Eindrücke werden auf ihren Kern reduziert. Es gibt kein Ganzes, es kann immer nur Ausschnitt sein. Wir sehen alles durch ein poetisches Kameraauge, das nicht wie ein touristischer Kolonisator aufzeichnet, sondern die »Inbilder sehr alten Schreckens« so gegenwärtig hat wie das bunte, fröhliche Elend in den Zeiten der Globalisierung.
Günter Eichbergerweiterlesen