Politische Inhalte im Internet. Angebot und Nachfrage politischer Inhalte im World Wide Web am Beispiel von Volksabstimmungen in der Schweiz
Produktform: Buch
Welche Bedeutung kommt dem Internet in der Politikvermittlung zu? Dieser Frage geht Patrick Rademacher nach, indem er untersucht, welche Anbieter politische Inhalte im Internet zur Verfügung stellen, wie sie dabei vorgehen und wie die Struktur der Inhalte beschaffen ist. Darüber hinaus analysiert er, inwiefern die online angebotenen Inhalte auf eine Nachfrage durch die Bürger treffen. Im Untersuchungskontext von Volksabstimmungen in der Schweiz hat der Autor hierfür im Jahr 2008 umfangreiche Befragungen von Verantwortlichen in Medienorganisationen und von politischen Akteuren sowie zwei repräsentative Bevölkerungsbefragungen durchgeführt. Zudem hat er im Rahmen einer Strukturanalyse das konkret vorhandene Angebot an politischen Inhalten im Internet mittels einer Suchmaschine erhoben.
Insgesamt beobachtet der Autor, dass für die Verantwortlichen von Medienorganisationen politische Inhalte oftmals keine zentrale Rolle für die strategische Ausrichtung ihrer journalistischen Online-Angebote spielen – es lassen sich sogar Anzeichen einer Entpolitisierung der Online-Angebote im Vergleich zu klassischen Medienangeboten feststellen. Politische Akteure machen eigenen Aussagen zufolge vom Internet regen Gebrauch: Innerhalb ihres Aktionsrepertoires kommt dem Internet eine große Bedeutung zu. Dieses Ergebnis spiegelt sich in der Strukturanalyse jedoch nur für die etablierten politischen Akteure wider, die einen Großteil der gefundenen Suchmaschinen-Treffer stellen. Demgegenüber vermögen nicht etablierte politische Akteure nicht herauszustechen. Mit der repräsentativen Bevölkerungsbefragung wird gezeigt, dass für Bürger, die sich im Internet über politische Themen informieren, neben den Online-Angeboten klassischer Zeitungen vor allem Newsportale die zentrale Anlaufstelle sind. Dieses Ergebnis steht im Widerspruch zu den Annahmen der Medienverantwortlichen, für die Newsportale laut eigener Aussage keine ernstzunehmende Konkurrenz in der politischen Berichterstattung darstellen.
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