Politische Kultur und Wahlverhalten in einer Großstadt
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Die Forderung nach einer bürgernahen Kommunalpolitik hat sich zur allgemein verbreiteten Beschwörungsformel gegen die angebliche Politikverdrossenheit und Partizipationsmüdigkeit entwickelt. Unbestritten kommen die Bürger in Städten und Gemeinden häufiger mit Politik in Kontakt als in der nationalen Politik, und ihre politischen Orientierungen und Verhaltensweisen können sich in der Kommune eher auf eigene Erfahrungen stützen. Dennoch werden die Einstellungen der Bürger zur lokalen Politik sowie ihr Verhalten bei Kommunalwahlen bislang nur selten von der empirischen Forschung in den Blick genommen.
Dieser Band untersucht die Rolle der Bevölkerung in der Kommunalpolitik unter Rückgriff auf allgemeine sozialwissenschaftliche Erklärungsansätze. Theorien aus den Bereichen "Politische Kultur und Wertewandel", "Wahlforschung", "Massenkommunikation" und "politische Eliten" werden am Beispiel der Stadt Stuttgart zur Analyse kommunaler Politik herangezogen. In welchen Punkten unterscheiden sich die Einstellungen zur lokalen und zur nationalen Politik voneinander, und welche Faktoren beeinflussen das Verhältnis der Bevölkerung zur Politik in der Kommune und im Bund? Läßt sich das Verhalten bei Kommunalwahlen mit den gleichen Faktoren erklären wie das Verhalten bei Bundestagswahlen? In welchem Maße sind Kommunalwahlen Protest- und Persönlichkeitswahlen? Sind sich Bevölkerung und Gemeinderatsmitglieder in der Beurteilung der Wichtigkeit kommunaler Aufgaben einig? Diese und weitere Fragen werden auf der Basis repräsentativer Bevölkerungsumfragen und einer Befragung der Stuttgarter Ratsmitglieder untersucht.weiterlesen
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