Noch Fragen? 0800 / 33 82 637

Politische Partizipation junger Erwachsener in Peru

Strategien zur Überwindung von Marginalisierung

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

Die politischen Ausdrucksformen marginalisierter Akteure sind oft komplex und wandelbar. Um sich gegen ihre Ausgrenzung zu wehren und ihre Teilhabechancen zu erweitern, ändern die für diese Arbeit interviewten jungen Personen in vielen Fällen ihre Handlungsstrategien. Auch wenn einige sich Aktivitäten des offenen Widerstandes zuwenden, entfalten sich die modifizierten Praktiken häufiger in weniger sichtbaren Zwischenräumen. Für die vertiefte Beschäftigung mit diesen Teilhabeformen eignet sich das Konzept liminaler Partizipationsräume. Der Begriff der Liminalität prägte ursprünglich v.a. Diskussionen über zeitliche, räumliche und soziale Transitionsphasen (wie z.B. die Pubertät) in der Anthropologie und Ethnologie. Eine tiefergehende Auseinandersetzung mit Liminalität, dem „Dazwischen“, mit „Weder-Noch-Bereiche“ jenseits gängiger Dichotomien, ermöglicht Forschenden die Exploration von Grauzonen an den Rändern gesellschaftlich heteronormativer Strukturen. Dazu können auch jene Räume gezählt werden, die scheinbar zwischen formellen und informellen Formen des Politikmachens oder sozialer und politischer Teilhabe liegen. Durch diese veränderte Perspektive werden Praktiken greifbar, die es Jugendlichen gerade wegen ihrer Fluidität und (partiellen) Unsichtbarkeit ermöglichen, sich der Kontrolle und Vereinnahmung durch Mächtigere zu entziehen. Anhand der Auseinandersetzung mit liminalen Partizipationsräumen entsteht ein differenzierter Blick auf die Handlungsstrategien subalterner Akteure. Dadurch leistet die vorliegende Forschungsarbeit einen Beitrag zur Dekolonisation der Wissensproduktion über Teilhabe sowie zur weiteren Theoretisierung von Marginalität und liefert deshalb zahlreiche interessante Impulse für Vertreter und Vertreterinnen feministisch oder postkolonial geprägter Forschungsstränge. Unter der Berücksichtigung räumlicher Perspektiven erweitert die Arbeit zudem das Verständnis über Formen des (alltäglichen) Politikmachens und deren Potenzial für die innovativere Gestaltung von Demokratien sowie über das Verhandeln (inter- oder intragenerationaler) Machtbeziehungen. Letzteres ist für weitere konzeptionelle Ausdifferenzierungen bzgl. der Handlungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen von besonderer Relevanz.weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-89019-753-1 / 978-3890197531 / 9783890197531

Verlag: Profil Mchn.

Erscheinungsdatum: 04.10.2021

Seiten: 304

Auflage: 1

Autor(en): Claudia Bosch

68,00 € inkl. MwSt.
kostenloser Versand

lieferbar - Lieferzeit 10-15 Werktage

zurück