Der vorliegende Essay knüpft an die mit Aristoteles beginnende Tradition an, die Wahrheitsfähigkeit praktischer Urteile planmäßig ernst zu nehmen. Am Leitfaden des Muster des politischen Urteils führt sie dessen Wahrheitsfähigkeit auf dessen spezifisch politische Wahrheitsbedingungen zurück. Als die wichtigste dieser Wahrheitsbedingungen erweist sich die Orientierung aller von politischen Amtsinhabern statuierten öffentlich-rechtlichen Normen am Gemeinwohl. Von diesem Knotenpunkt aus ergeben sich ohne große Mühe weitere spezifisch politische Wahrheitsbedingungen wie die diesen Amtsinhabern – und nur ihnen – auf Zeit verliehene Autorität, aber auch die ihnen zuzutrauenden praktischen und kognitiven Tugenden.weiterlesen