„Ich bin ein Junge aus Pommern“, sagt Norbert Schwuchow und erzählt von seiner Kindheit in Ostpommern, dem ehemaligen Teil Deutschlands längs der Ostsee zwischen Oder und der damaligen Grenze zum polnischen „Korridor“.
Sorgfältig und gefühlvoll schildert er den friedlichen Alltag auf dem Lande in den dreißiger bis Mitte der vierziger Jahre. Tief im Osten Pommerns, am Jassener See, hat sich der Vater als selbständiger Stellmacher und Landwirt seinen Lebenstraum eingerichtet. Als die Familie 1937 dort einzieht, fehlen noch Strom und fließendes Wasser im Dorf. Doch für die Kinder folgt eine behütete und unbeschwerte Zeit auf dem Lande. In der einklassigen Dorfschule lernt Norbert Schwuchow Rechnen und Schreiben. Mit dem Hund streift er durch die Land-schaft und schwimmt durch den Jassener See. Er hilft bei der Heuernte und auf dem Hof der Familie. In Vaters Stellmacherei legt er mit Hand an. Die ländliche Gegend mit den weit verstreuten Dörfern bleibt während des Krieges lange Zeit von Fliegeralarm und Bombenangriffen verschont.
Anfang 1945 ändert sich alles schlagartig. 'Meine Märztage' nennt Norbert Schwuchow diesen Einschnitt in sein Leben, der mit dem Einzug russischer Truppen beginnt. Seine präzisen Schilderungen der Flucht, der Rückkehr, des Lebens unter der neuen polnischen Verwaltung und schließlich die Ausweisung 1947 machen das Buch zum wertvollen Dokument einer nie wiederkehrenden Zeit.weiterlesen