Predigen über Herrschaft
Ordnungsmuster des Politischen in lutherischen Predigten Thüringens/Sachsens im 16. und 17. Jahrhundert
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Die Fülle von gedruckten Predigten, die im Protestantismus seit Mitte des 16. Jahrhunderts entstand, lässt nicht nur Einblicke in die Entwicklung der Theologie zu, sondern auch in die Veränderungen des politischen Denkens und in die Auseinandersetzung der Zeitgenossen mit Alltagsproblemen. Die Forschung spricht von der Entstehung theologie-politischen Vokabulars, das auch in den Debatten um die juristischen Grundlagen der neuen protestantischen Gesellschaften Verwendung fand. Diesen Diskursen widmet sich Luise Schorn-Schütte auf der Grundlage von Predigten aus Thüringen und Sachsen seit der Mitte des 16. und im 17. Jahrhundert. Deutlich wird, wie stark die Theologen sich mit den Grundnormen gerade auch um die politische Ordnung bemühten – sie plädierten für eine "Politik aus der Bibel". Schorn-Schütte zeigt, dass es eine dichte Debatte zwischen protestantischen Theologen und protestantischen gelehrten Juristen gegeben hat. Damit ist die in der Forschung noch immer dominierende These von der alleinigen Deutungshoheit der Juristen relativiert. Stattdessen gab es einen lebhaften Austausch über die politisch-sozialen Normen, zu denen u.a. auch das Recht der Kritik an der Obrigkeit gehörte.weiterlesen
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