Obwohl es etliche Bücher zum Thema gibt, die jedoch eher vorgefasste Meinungen und Theorien widerspiegeln, kommen in PRESIDENT SHOT DEAD die Ereignisse selbst zu Wort. Wie bei jedem Kriminalfall, ob politisch oder nicht, spielen Motiv und Methode eine zentrale Rolle. So auch hier: Interessen und verdeckte Operationen sind die Schlüsselbegriffe zum Verständnis der Geschehnisse in Dallas am 22. November 1963. Erst eine Aufarbeitung der Vor- und Nachgeschichte zum Attentat, deren geheimdienstliche Bezüge weit zurückreichen, liefert die Grundlage für die Beantwortung der Frage, wie und warum der 35. US-Präsident zu sterben hatte. John F. Kennedy, von Anfang an misstrauisch beäugt, stand mächtigen Eliten im Weg. Seine Neuausrichtung der Außen- und Sicherheitspolitik kurz vor seinem Tod war Falken und Hardlinern, die sich dem Konzept des Kalten Krieges verschrieben hatten, ein Dorn im Auge. Die frühzeitige Konfrontation mit der CIA nach dem Fiasko in der Schweinebucht, Kennedys Weigerung, während der Kubakrise auf der Insel zu landen, und der geplante Truppenabzug aus Vietnam waren jedes für sich ein Sargnagel. Hinzu kamen innenpolitische Reformprojekte, die von einflussreichen Akteuren bekämpft wurden. PRESIDENT SHOT DEAD geht chronologisch vor und zeichnet nach, wie sich Kennedys Gegner Schritt für Schritt formierten und Druck ausübten. Historische Ereignisse wie die Kubakrise werden detailliert rekonstruiert. Geheimdienstliche Strukturen und Arbeitsweisen werden ebenso beleuchtet wie die Zusammensetzung des militärisch-industriellen Komplexes und die Biografie vom angeblichen Attentäter Lee Harvey Oswald. Am Ende kulminiert alles in einem Kreuzfeuer auf der Dealey Plaza, das John F. Kennedys Präsidentschaft gewaltsam beendete. Es dauerte nur wenige Tage, bis sein Erbe zu Staub zerfiel und seine Ermordung zur Tat eines Einzeltäters erklärt wurde.weiterlesen