Nach seinen Kollaborationen mit zehn (!) Meistern einflussreicher unbegleiteter Solo-Platten ‒ von Barre Phillips bis Robert Landfermann ‒ präsentiert Schwerdt, der Leiter des mirakulösen Projektensembles E U P H O R I U M _ f r e a k e s t r a, seinen ersten eigenen Wurf, ganz allein an den Tasten eines Konzertflügels zu spielen. Sein Anspruch: die Dynamisierung der Ton-Folgen über einen dreiviertelstündigen Spannungsbogen zu ziehen. Entstanden ist das Doppelalbum Prestige / No Smoking, welches an eine komplexe Feier jazzhis- torischer Verbindungen sowie philosophischer Exkursionen heranreicht. In der von Bert Noglik empfohlenen Form des Begleittextes erzählt Schwerdt seinem geheimen Gegenüber von dem fesselnden Erlebnis eines der letzten großen Rolls Fred van Hoves sowie der Singularität des Alexander von Schlippenbach inmitten des zu Schwerdts Solo-Konzert-Debut versammelten Publikums. Schließlich landet dieser geschmeidige wie schnittige Fortepianist seinen Reflexionssinn entlang einer Deleuze/Guattari’schen Poesieformel zur kontinuierlichen Entwicklung der Form: sie sei „die Verschmelzung von Harmonie und Melodie zugunsten einer Freisetzung von im eigentlichen Sinne rhythmischen Werten.“weiterlesen