Das ist wie der Roman einer Straße – emotional, überraschend und meisterhaft. Dieter Hoffmann-Axthelm will es ganz genau wissen. Er geht die Köpenicker Straße Grundstück für Grundstück ab und entwickelt daraus ein wirtschaftliches, gesellschaftliches und kulturelles Panorama Preußens. Wie Naturgeografie, Stadtwerdung und Probleme der Manufakturen mit administrativen Abläufen zusammenhängen – das sind seine Fragen.
Die Quellen machen dieses Buch lebendig. Die Quellen beschreiben, wie die Unternehmer, die Ackerbürger, die Fabrikanten aus dem staubigen Feldweg entlang der Spree etwas gemacht haben. Vor 1740 befanden sich die Straße und ihre Akteure in den Startlöchern, bis es mit dem Regierungsantritt von Friedrich II. zu einem jähen Sprung nach vorn kam. Holzhandel, Kattunproduktion und Militär trugen ganz spezifisch zur Entwicklung des Staates bei, aber auch Pietismus, bürgerliche Selbstverwaltung und die Genossenschaften des Sozialiberalismus. Parzellierung, Ackerfolge, Gartenstruktur, Uferschälungen, Bleichtechnik und Sodachemie. All das fügt sich aus den einfachsten Details zu einem komplexen Geschichtsbild bis 1989 und danach zusammen, spannend zu lesen.weiterlesen