In Deutschland fehlen zehntausende Pflegekräfte, eine nachhaltige Klima- und Energiepolitik, ein gerechtes Steuersystem, eine stabile Altersvorsorge und schnelles Internet für alle. Und worüber sprechen stattdessen Politiker und berichten Medien wochenlang? Über einen „Masterplan“ zur Asylpolitik und die Weiterbeschäftigung eines Behördenleiters.
Unübersehbar ist, dass sich die Unzufriedenheit staut, in einer Gesellschaft, in der die Vermögens- und Einkommensschere immer weiter aufgeht, Altersarmut um sich greift, eine gute Ausbildung immer mehr vom Vermögen der Eltern abhängig ist und ganze Bevölkerungsschichten und Regionen von der Politik aufgegeben wurden.
Wir leben in spannenden Zeiten. Nach dem Ende des Kommunismus und einer verheerenden Banken- und Finanzkrise halten einige Wirtschaftsexperten inzwischen auch das „Experiment Kapitalismus“ für gescheitert. Was wird danach kommen? Was wollen wir von der gegenwärtigen Gesellschaft behalten und was muss dringend verändert werden, um Demokratie und Freiheit zu stärken?
Der Protestonaut (von lat.: protestari - öffentlich bezeugen und griech.: -nautēs - Matrose) ist ein journalistisches Kunstprojekt, das mit Fotos und kurzen Texten die Aufmerksamkeit auf diese wichtige gesellschaftliche Herausforderung lenkt. Als Impulsreferat in gedruckter Form will der Protestonaut-Kalender zur Diskussion anregen.
Themen in der fünften Ausgabe des Protestonaut-Kalenders sind: Krankenversicherung (Januar), Insektensterben (Februar), Desertifikation (März), Klimakrise (April), Lobbyismus (Mai), Streik (Juni), Chancengerechtigkeit (Juli), Schwarze Null (August), Feinstaub (September), Öl (Oktober), Bedingungsloses Grundeinkommen (November) und Lebensmittelverschwendung (Dezember).
Auf allen Monatsmotiven taucht ein Astronaut auf, den die Kalendermacher Protestonaut getauft haben. Die Idee dahinter: Astronauten sind Entdecker und müssen vielen Herausforderungen gewachsen sein. Im All haben sie einen außergewöhnlichen Blick auf die Erde und schweben über den Problemen. Im Kostüm könnte jeder stecken: die Verkäuferin, der Student, die Managerin, der IT-Fachmann, die Lehrerin – oder der Kalenderbetrachter.
Die Motive stammen von der Fotografin Sophia Hauk. Die Texte steuerte der Diplom-Politologe und Politikexperte Alexander Hauk bei. Bei der Erstellung wurde auf größtmögliche Objektivität geachtet: Zahlen, Daten und Fakten stammen aus Studien und Fachliteratur.
In den vergangenen Jahren waren die Kalendermotive bei zahlreichen Ausstellungen zu sehen. Seit der ersten Ausgabe haben Menschen in vielen Ländern das Projekt unterstützt. Die bisherigen Recherchereisen führten bis nach Griechenland. Die bisher weiteste Bestellung erreichte den Protestonaut aus Australien.weiterlesen