Die Erzählungen aus der Provence von Martina Bick sind wie kleine Musikstücke komponiert. Sie bleiben in einer gespannten Schwebe, geben Rätsel auf, bieten keine Lösungen und kein donnerndes Finale.
Martina Bick ist nicht nur Musikwissenschaftlerin, sondern auch Krimi-Autorin. In ihren Geschichten riecht und schmeckt man die Provence, man ist vom Wind des Mistral umgeben, die Sonne bräunt nicht nur, sie bleicht. Die Begegnungen mit Einheimischen erlauben einen Blick in Innenhöfe oder an einen Küchentisch, auch in ihre Geschichte: ein Automechaniker, eine alte Bäuerin, eine Köchin, eine Schriftstellerin, ein strafentlassener Schmuggler. Zur Provence gehören ebenso die Zugereisten und Touristen, die hier ihre Sehnsucht stillen wollen, die den Wein mit der Wahrheit verwechseln, den Traum von einem stressfreien Leben in ein kleines Haus umgeben von Rosmarin und Lavendelduft einsperren, die vielleicht Marcel Pagnol gelesen haben, aber nicht wissen, dass es heute noch diese schlauen Bauern gibt, nicht nur auf dem Land, sondern auch in Marseille.
Acht Erzählungen von Martina Bick und vierundzwanzig Bilder von Margret Storck. Die Texte wie die Bilder sind im Laufe vieler Jahre bei gemeinsamen Aufenthalten in der Provence entstanden – unabhängig voneinander, sich nicht kommentierend, sich jedoch begegnend.
Margret Storck ist nicht nur Malerin, sondern auch Fotografin. Ihre Bilder sind Nahaufnahmen, so nah, dass die Gegenstände sich verlieren und in einer neuen Komposition zusammen finden. Sie unterstreichen die Geheimnisse der Geschichten, da sie selber Geheimnisse enthalten.weiterlesen