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Psychosomatik

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

Was können naturwissenschaftliche Theorien zum heutigen Verständnis der Verleiblichung in den Geistes- und Sozialwissenschaften beitragen? Und inwieweit begünstigt besonders die neurowissenschaftliche Forschung neue Theorien von Geist und Körper? Feministinnen werfen den Neurowissenschaften seit Langem biologischen Reduktionismus vor, doch wie Elizabeth A. Wilson darlegt, sind neurologische Theorien – und insbesondere einschlägige Beschreibungen von Depression, Sexualität und Gefühlen – für feministische Theorien des Körpers durchaus nützlich. Anstatt sich auf die Neigung zum Festschreiben des Althergebrachten in den Neurowissenschaften zu verlassen, betont Wilson deren Potenzial zur Neuerfindung und Transformation. Wilson geht auf Einzelheiten der Nervenverbindungen, der subkortikalen Pfade und des Reflexhandelns ein und gelangt so zu dem Schluss, dass Zentral- und vegetatives Nervensystem wirkmächtig mit der Sexualität, mit Affekten, Gemütszuständen und kognitiven Vorlieben sowie mit anderen Organen und Körpern in Verbindung stehen, ohne dass die feministische Literatur sich damit bisher vollumfänglich auseinandergesetzt hätte. Ob anhand ihrer Erörterung von Simon LeVays Hypothese über die Gehirne schwuler Männer, Peter Kramers Modell der Depression oder Charles Darwins Herleitung des Zitterns und Errötens: Wilson gelingt es zu zeigen, dass und wie sich die Neurowissenschaften zur Erneuerung feministischer Körpertheorien eigenen. Wilson «zeigt, wie die neurowissenschaftliche Erforschung von Lebewesen, die uns entwicklungsgeschichtlich sehr fern stehen, immer wieder neue Fragen über unsere eigene Selbstwahrnehmung aufwirft». – Raj Persaud, Brain «Mitreissend ... Die eklektische Argumentationsweise und die Belege von Wilson sind schlagend, und scheinbar mühelos bezieht sie biologische und psychologische Erklärungsansätze aufeinander.» – Annemarie E. Hamlin, Consciousness, Literature and the Arts «Wagemutig, gewitzt und aussergewöhnlich erfindungsreich führt Wilson vor, wie sehr uns die vorherrschenden Trends in Wissenschaftstheorie und feministischer Theorie eingeengt, wie sehr sie die materielle, biologische Dimension der menschlichen Psyche an den Rand gedrängt, wenn nicht gar direkt verworfen haben. Zugleich überzeugt Wilson mit einer kritisch-theoretischen Lesart biologischer Erklärungsmodelle und offenbart so auch die Beschränktheit des Denkens in den Lebenswissenschaften.» – Evelyn Fox Keller, Autorin von Making Sense of Life: Explaining Biological Development with Models, Metaphors, and Machines EPF ESSAYS – Die zwei- bis dreimal jährlich erscheinenden Bände der Reihe EPF ESSAYS sind Versuche zur Desorientierung in einer immer übersichtlicher werdender Welt. Ihr Publikum empfindet es nicht als Zumutung, etwas zu erfahren, das es nicht immer schon ahnte. Ihre Form ermöglicht den verbindlichen Flirt zwischen theoretischer Schärfe und essayistischer Leichtigkeit. Ihre Themen sind beliebig, aber exemplarisch. Sie bilden Knoten in einem Netz, das aus den Fäden Philosophie, Soziologie, Wissenschaftsforschung, Ökonomie, Kulturwissenschaft, Psychoanalyse, Kunst, Politik gewoben ist. Diese Aufzählung ist nicht abschliessend. Ihr Programm ist streng adisziplinär und folgt den launischen Interessen respektive interessierten Launen des Herausgebers Peter Schneider. Autorinnen und Autoren sind eingeladen, diesen Launen und Interessen neuen Stoff zu liefern.weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-907236-59-8 / 978-3907236598 / 9783907236598

Verlag: Edition Patrick Frey

Erscheinungsdatum: 31.03.2023

Seiten: 268

Auflage: 1

Autor(en): Elizabeth A. Wilson

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