Ptolemaios I. Soter
Herrscher zweier Kulturen
Produktform: Buch
Dieses Buch stellt die Politik des Ptolemaios I. in ihren Einzelaspekten, aber auch in der sich aus ihnen ergebenden Gesamtheit dar. Ptolemaios lebte an einer Epochenwende. Die alte Staatenwelt Griechenlands und des persischen Reiches war zerschlagen worden, und Alexander hatte in seiner kurzen Regierungszeit noch kein neues Staatswesen aufbauen können. Somit regierte Ptolemaios nach dem Tode Alexanders in einer Phase, in der sich eine neue Staatenwelt mit neuen inneren Strukturen herausbilden mußte. Zugleich mußte er auch die Aufgabe lösen, sich als Fremdherrscher einer griechisch-makedonischen Minderheit über eine erdrückende einheimische Mehrheit zu etablieren, ohne dabei seine Stärke nach außen hin zu verlieren. In diesem Sinne nahm Ptolemaios wie alle Fremdherrscher Ägyptens vor ihm die Rolle eines ägyptischen Pharao ein und übernahm dessen Pflichten. Erschwerend kam aber hinzu, daß er zugleich seiner eigenen Oberschicht in der Fremde einen Raum der kulturellen und kultischen Geborgenheit bieten und sie für die nächsten Generationen erhalten mußte, obwohl sein Stammbesitz außerhalb des klassischen griechischen Kulturbereiches lag, und daß er sich seinen äußeren Rivalen gegenüber als Vertreter des Griechentums präsentieren mußte, wobei sich aber das neue Herrschaftskonzept des hellenistischen Basileus gerade erst entwickelte. In diesen Rahmen gehört auch die Kulturpolitik des Ptolemaios, die in der Begründung des Museion gipfelte, sowie die Verlegung der Residenz nach Alexandreia und die Einführung des Sarapis-Kultes als neuen Staatskult.weiterlesen
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