Zentraleuropa ist im Verständnis von Prof. Moritz Csaky eine Region, die durch eine „Vielzahl von unterschiedlichen, sich konkurrenzierenden, gleichzeitig jedoch auch sich überlappenden Kommunikationsräumen“ bestimmt ist. Paradoxerweise ergibt sich also seine Einheit durch Differenz und Heterogenität.
Der Band bietet Einblicke in die Prozesse interkultureller Übersetzung in diesem Raum. Zwölf Autorinnen, darunter renommierte Übersetzerinnen, Journalistinnen, Lektorinnen, Lehrende und Kritikerinnen schildern ihren Werdegang, zeigen dabei die Vielfalt der täglichen Praxis ihrer Arbeit mit Sprachen und erläutern konkrete Beispiele aus ihrer Werkstatt. Sie leben und arbeiten in zentraleuropäischen Ländern oder stehen von den USA aus in einer starken biografischen oder kreativen Beziehung dazu. Ihre Biografien spiegeln die Jahre vor und nach der Wende von 1989 und somit eine für Europa entscheidende Zeit des Umbruchs. Einige von ihnen entschieden sich –teils durch Migration, teils aber auch ohne den Lebensmittelpunkt zu wechseln – für einen Sprachwechsel.
Die Publikation richtet sich an alle, die sich für Europa, Mehrsprachigkeit, literarisches Übersetzen, Lernen und Lehren von Schreiben und Übersetzen interessieren. Sie behandelt aktuelle Themen wie kulturelle Übersetzung oder interkulturellen Dialog in ihrer gelebten Praxis.
Die Gespräche wurden auf Deutsch, Englisch und Polnisch geführt. Die auf Polnisch geführten Gespräche liegen in deutscher Übersetzung vor.weiterlesen