Radikale Werte
Die Interessen der Menschen und ihre gesellschaftlich-politische Durchsetzung
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Ein berühmter, immer wieder zitierter Satz von Marx lautet: „Interessen (materielle und ideelle), nicht: Ideen, beherrschen unmittelbar das Handeln der Menschen. Aber: die ‚Weltbilder‘, welche durch ‚Ideen‘ geschaffen wurden, haben sehr oft als Weichensteller die Bahnen bestimmt, in denen die Dynamik der Interessen das Handeln fortbewegte.“ Die neuere Soziologie ist diesem Grundsatz allerdings nicht gerecht geworden. Werte und ihre Wirkung werden entweder als gegeben vorausgesetzt (so bei Talcott Parsons) oder überhaupt als irrelevant betrachtet (so in der Rational Choice- und Systemtheorie). Die umfangreiche, empirische Werteforschung hat vielfältige Ergebnisse erbracht, blieb jedoch weitgehend ohne theoretisches Fundament, sodass ihre Befunde vielfach anfechtbar sind. Weber selbst gab im Hinblick auf die Frage nach der Relevanz der Werte nur unbefriedigende Antworten: Die Entscheidung für bestimmte Werte sei eine rein individuelle Angelegenheit und zwischen den verschiedenen Werten gebe es einen unversöhnlichen Kampf.
Im vorliegenden Buch wird diese Problematik erstmals in der deutschen Soziologie umfassend untersucht und es wird eine völlig neue Lösung dafür gefunden: Unter Zuhilfenahme von Überlegungen aus Philosophie und anderen Sozialwissenschaften sowie unter Einbeziehung historischer Kämpfe zur Anerkennung und Durchsetzung der Werte kann man feststellen, dass es gesellschaftliche Grundwerte gibt, dass deren Anzahl klar definierbar ist und zwischen ihnen keineswegs Konflikt, sondern vielmehr Komplementarität besteht. Mit diesen Thesen und Befunden kann dieses Buch als neues soziologisches Standardwerk angesehen werden. Es hat auch für Vertreter vieler anderer geistes- und sozialwissenschaftlicher Disziplinen grundlegende Bedeutung.weiterlesen
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