Zu Hitlers Geburtstag führt der kleine Rafael als Pimpf mit seiner Trommel die Jungschar an, die auf dem Marktplatz im thüringischen Saalfeld aufmarschiert. Groß erscheint anderentags sein Bild in der Zeitung. Doch dann wird er abgeholt, ins Vernehmungszimmer des Gauleiters. Die Verwahrung im Kinderheim wird angeordnet, so lange, bis die Mutter des katholischen Jungen den Verdacht auf jüdische Abstammung widerlegen kann. Auf dem Schaufenster des kleinen
Ladens von Rafis Eltern prangt bereits der Davidstern in gelber Farbe, die Scheibe wird eingeworfen. Das Kriegsende bringt keine Besserung: Nach Enteignung unter sowjetischer Besatzung flüchtet die Familie aus der Ostzone über die grüne
Grenze in den Westen. Dort wächst Rafi heran, studiert in München Jura. Als Anwalt sucht er Wiedergutmachung und Versöhnung in der alten Heimat.weiterlesen