Ralf Cohen nutzt sämtliche Materialien fotografischer Bildproduktion für seine gestalterischen Zwecke. Blieb er anfangs noch innerhalb der eingeschränkten Spielräume, die ihm die Dunkelkammer bot, zieht der Künstler inzwischen – so etwa in seinem NEULAND-Zyklus – auch externe Faktoren aus der Natur heran, um das in der Gelatine des Barytpapiers eingelagerte Bildmaterial zusätzlichen Prozessen der Veränderung auszusetzen. Die Bearbeitung geschieht ausschließlich analog und zeugt von einem hohen Maß an Materialkenntnis und einer großen Professionalität im Umgang mit Entwickler und Fixierbad. Fein abgestufte Überbelichtungen, durch Farbfilter und Umkehrungen verfremdete Negativabzüge, und bewusst gesetzte Effekte aus Licht und Schatten brechen Sehgewohnheiten auf. Dabei geht es Ralf Cohen nicht um vordergründige Visualitäten sondern um Visionen des Unsichtbaren und Verborgenen hinter den Dingen, die er für den Betrachter „belichten“ möchte.weiterlesen