Die Gedichte von Katrin Bibiella haben einen ganz und gar eigenen Ton. Die Kirchenmusikerin und promovierte Literaturwissenschaftlerin folgt Novalis im Glauben an einen Schöpfergeist, der sich in der Welt manifestiert, sich ausdrückt in einer Urschrift, die allen Dingen zugrunde liegt. Lyrik ist für sie das Zursprachekommen des verborgenen Urtextes, der Harmonie aller Wesen.
Man muss diese Vorstellung nicht teilen, um dennoch Genuss am Wohlklang und dem fein ausgewogenen Bau ihrer Verse zu empfinden, vor allem der klassisch gebundenen. Schon die Sonette ihres ersten Gedichtbandes ließen aufhorchen. Auch in diesem, ihrem bereits dritten Band, finden sich solch sorgfältig komponierte Versgebilde, die Freiheit und Strenge vereinen.weiterlesen