Kinder in der späten Kindheitsphase konstituieren ihre freizeitbezogenen Aktionsräume überwiegend selbständig und in der Gleichaltrigengruppe. Räume jüngerer Kinder sind für sie oft nicht mehr bedeutsam, Räume Jugendlicher noch nicht relevant. Sie sind auf der Suche nach eigenen Erfahrungen, um sich im Übergang vom Kindsein zum Jugendlichen ausprobieren zu können. In diesem Buch werden die Raumerfahrungen dieser Altersgruppe in der Kleinstadt thematisiert. Dies ist begründet in der bislang noch geringen Beachtung von Kindern in der späten Kindheitsphase einerseits und von Kleinstädten andererseits in der soziologischen Forschung.
Der theoretische Teil des Buches widmet sich soziologischen, insbesondere aktionsraumtheoretischen Grundlagen und entwicklungspsychologischen Befunden. Der empirische Teil basiert auf der Datenerhebung in zwei vormals industriell geprägten Kleinstädten, anhand derer die Spezifik spätkindheitlicher Raumerfahrung in der kleinstädtischen Lebenswelt untersucht und typologisiert wird. Die Darstellung verschiedener Fallporträts bringt dem Leser das breite Spektrum individueller Raumerfahrungen der untersuchten Kinder nahe, welches durch die umfangreiche fotographische Dokumentation und die Kartierungen im Anhang sehr anschaulich nachvollziehbar wird.weiterlesen