Recht, Moral und Ethik sollen in einer gemeinschaftlichen Ordnung beides sein: Rahmen und Zielpunkt. Gerade für eine demokratische Ordnung ist es entscheidend, wie Normen gesetzt und vollzogen werden können, wenn diese Normen Bereiche betreffen, die grundlegende ethisch-moralische Fragen aufwerfen. Werden Ethikgremien in ihren unterschiedlichen Formen in zunehmenden Maße als Mittel des Ausgleichs von Recht, Moral und Ethik eingesetzt, stellt sich notwendig und drängend die vorliegend untersuchte Frage, ob bzw. wie diese Gremien in gerechtfertigter Weise eingesetzt werden können. Silja Vöneky zeigt, dass zur Beantwortung dieser Frage mit Blick auf die Bundesrepublik Deutschland das Verständnis unserer Demokratie als materiell-ethische entscheidend ist. Sie argumentiert, dass Ethikräte Integrationsfaktoren darstellen können, dass aber nur solange und soweit Ethikgremien ihre Erörterungen in den Grenzen und auf der Grundlage der rechtlich maßgeblichen Prinzipien führen, verhindert werden kann, dass durch deren Ethisierung des Diskurses der vorrangig menschenrechtlich geprägte Rechtsdiskurs unzulässig untergraben wird.weiterlesen