Rudolf Trebitsch, Arzt, Ethnologe und einer der Pioniere in der Phonographie, interessierte sich vor allem für europäische Minoritäten. Die „Sammlungen Trebitsch“ umfassen drei Forschungsbereiche. Erstes Ziel war 1906 Grönland, wo er Sprache und vor allem Gesänge der Inuit aufnahm. In der Folge interessierte er sich für keltische Sprachen, die er zwischen 1907 und 1909 in Irland, Wales, der Bretagne, auf der Isle of Man und in Schottland phonographierte. Sein drittes Interessensgebiet galt den Basken, die er 1913 sowohl im französischen als auch spanischen Baskenland phonographisch dokumentierte. Die Aufnahmen von Trebitsch waren für die Spezialisten immer schon von großer Bedeutung. Durch die Veröffentlichung aller seiner Aufnahmen im Rahmen der Gesamtedition der historischen Bestände hofft das Phonogrammarchiv, auch die kulturwissenschaftliche Forschung in den Ursprungsländern zu stimulieren. Die große Zahl von Aufnahmen und die jeweilige geographische bzw. kulturelle Zugehörigkeit legte eine Publikation dieser Bestände in drei Bänden nahe: Series 5/1: Recordings from Greenland (Kalaalit Nunaat) 1906; Series 5/2: Celtic Recordings - Ireland, Wales, Brittany, Isle of Man, and Scotland (1907-09); Series 5/3: Basque Recordings 1913. Mit der Herausgabe dieser historischen Tondokumente auf CD möchte das Phonogrammarchiv einen leichten, dezentralen Zugriff ermöglichen, der nicht nur das Tondokument selbst betrifft. Auf einer CD-ROM werden die Originalprotokolle in Form digitaler Bilder veröffentlicht, während ein Kommentarteil aus rezenter Sicht zu den historischen Beständen, insbesondere zu ihrem Entstehen, Stellung nimmt. Orientierungs-Transliterationen/Transkriptionen von Texten und Musik sollen den Zugang zu den wegen ihrer historischen Tonqualität manchmal schwer wahrnehmbaren Aufnahmen erleichtern.weiterlesen