Reductio ad absurdum
Acht Essays zur Short Science Fiction aus den Jahren 1993–2012
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Der vorliegende Sammelband enthält, versehen mit einem Vorwort von Horst Pukallus, acht (teilweise überarbeitete und aktualisierte) Essays des bekannten deutschen Autors, Herausgebers und Kritikers Michael K. Iwoleit aus den Jahren 1993–2012 mit ausführlichen Analysen bedeutender Kurzgeschichtenautoren der Science Fiction:
Aus der Einführung
[…] Die klassischen Methoden der Science Fiction – Alternative, Verzerrung, Verfremdung, Zuspitzung, Übertreibung – sind Mittel der Steigerung, wie sie sonst nur in der Satire ein gesetzt werden, und sie funktionieren deshalb am besten in einem Medium, dem es selbst auf Intensivierung, auf Verdichtung, auf geballte Wirkung ankommt, weniger in einem ausdifferenzierten, weiter ausholenden Weltentwurf, wie ihn der Roman anstrebt.
Eine Literaturgeschichte der Science Fiction unter diesem besonderen Aspekt ist, meines Wissens, noch nicht geschrieben worden, und ich fürchte, künftigen Generationen von SF-Autoren, -Kritikern und -Lesern werden wesentliche Kenntnisse ihrer eigenen Geschichte verloren gehen, wenn ein solches Projekt nicht wenigstens einmal versucht wird. […]
Bei aller Bewunderung für Aldiss’ Prosa und Belesenheit ist es doch bedenklich, dass selbst in der Neubearbeitung seines Werks [Billion Year Spree], um nur zwei Beispiele zu nennen, Cordwainer Smith nur ein einziges Mal erwähnt oder Eric Frank Russell, wie Mike Resnick beklagte, nur beiläufig abgehandelt wird. Hier zeigt sich erneut ein grundlegender Mangel in der Aufarbeitung der SF: eine eklatante Vernachlässigung der Story. […]
Was die Geschichte der Short Science Fiction angeht, könnte man ergänzen: einige Artikel in Barry N. Malzbergs The Engines of the Night, Mike Ashleys Bände zur Magazingeschichte, die Einleitungen und Nachwörter zu den Storybänden der NESFA Press oder (mit Abstrichen) die Kommentare von Gardner Dozois in seinen diversen Anthologien. Das Rückgrat der SF-Geschichte – die Entwicklung von Themen, Motiven und Techniken der SF-Story – ist bis heute nur in solch verstreuten Quellen dokumentiert. Wer es genauer wissen will, müsste sich durch alte Magazinjahrgänge, Collections, Anthologien und die zahlreichen peripheren Medien arbeiten, die sporadisch SF veröffentlicht haben (von der Saturday Evening Post bis zu Omni und Playboy). Eine zusammenhängende, detaillierte Darstellung dieser Geschichte ist ein Desiderat, geradezu eine peinliche Lücke in der SF- Kritik, die wohl nur durch die gemeinsame Anstrengung einer ganzen Armada von SF-Experten geschlossen werden könnte. Die hier versammelten Essays sollen einige Bausteine zu dieser ungeschriebenen Geschichte liefern.weiterlesen
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