Die Kasseler Kunstakademie im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert
Produktform: Buch
Das Lehren und Lernen der Künste zu nobilitieren, die Stellung des Künstlers aus dem Korsett des
Zunftzwangs herauszulösen – diese kulturpolitischen Maximen gaben in Kassel den Impuls, eine
Kunstakademie zu initiieren. Die vorliegende Monographie zeigt, dass diese Initiative, anders als
bisher angenommen, von Künstlern wie Johann Heinrich Tischbein d. Ä. und Simon Louis Du Ry
selbst ausging und nicht von Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel.
Analysiert werden die Argumentationsstrukturen der aus dem Collegium Carolinum hervorgegangenen
Akademie zwischen 1762 und 1866 im Netzwerk der europäischen Akademiebewegung. Diskutiert
werden etwa die Partizipation von Malerinnen an der Künstlerausbildung, der Protest gegen das
regulierte Kopienwesen und der Austausch mit den Akademien in Paris, Bologna, Kopenhagen
und Düsseldorf. Den lebhaften Akademiediskurs macht die Studie durch die Auswertung zahlreicher
Handschriften sichtbar und verleiht dem bisher fragmentarischen Bild der Akademie auch mit
Blick auf Reisestipendien nach Rom und Paris und die Protektion lokaler Manufakturen des Künstlerbedarfs
geschärfte Konturenweiterlesen