Regeln der Patronage
Eine historisch-anthropologische Studie der Mikropolitik des John James Hamilton, First Marquess of Abercorn, in Irland
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
In dieser historisch-anthropologischen Studie untersucht der Autor die mikropolitischen Strukturen eines Aristokraten des 18. Jahrhunderts und seiner Bauern. Wie haben die unterschiedlichen Akteure die Patronage-Netzwerke eingesetzt und ausgestaltet, um ihre jeweiligen Interessen zu verwirklichen?
Der Autor zeigt zum einen, daß Patronage eine Verhaltensweise ist, die bestimmten Regeln gehorcht, an die sich ein Akteur anpassen muß, wenn er erfolgreich sein will. Zum anderen arbeitet er heraus, daß nicht nur Aristokraten und Großgrundbesitzer, sondern auch einfache Bauern in der Lage waren, diese Strukturen für sich zu nutzen. Sie besaßen ein Gut, das für die Großgrundbesitzer wichtig war, sie durften nämlich wählen. Ihre Wahlstimmen setzten die meisten Bauern als Tauschobjekt ein: Sie stimmten so ab, wie ihr Gutsherr das wünschte, und wurden dafür von ihm mit Patronage in unterschiedlicher Form belohnt.
Doch nicht alle taten das. Ende des 18. Jahrhunderts breitet sich Republikanismus in der Bevölkerung Ulsters aus, und der Autor zeigt, in welchem Verhältnis dieses neue Gedankengut zu den mikropolitischen Strukturen stand.
Indem der Autor die sozioökonomischen Strukturen herausarbeitet, in die diese Menschen eingebunden waren, und dabei ihre Handlungsmöglichkeiten aufzeigt, gibt er dem Individuum wieder einen Platz in der analytischen Politikgeschichte und zeigt, wie sich diese Strukturen aus den Handlungen der Menschen heraus aufbauen und am Funktionieren gehalten werden. Anthropologische und sozialwissenschaftliche Theorien werden dabei zur Analyse herangezogen.weiterlesen
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