Region, Religion und Rücküberweisung
Zur Migration Hochqualifizierter aus Indien und China in deutschsprachige Länder und der Einfluss informeller Institutionen
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Ausgangspunkt der Monographie ist die Kritik am bestehenden ‚methodologischen Nationalismus‘ (per-head-count-metric), durch welchen nur der Wanderungssaldo gemäß der ermittelten Wohnsitzstatistiken herangezogen werden kann. Diese Datensituation ist nach Ansicht des Verfassers unzureichend, um die in der jüngeren Forschung diskutierten Konzepte der Transnationalisierung und den zirkulären Prozess der Migration Hochqualifizierter (brain circulation) zu erfassen. Aus diesem Grund wird der ‚methodologische Transnationalismus‘ vorgeschlagen. Entscheidend ist dabei zur Erfassung der Wanderungsbewegungen Hochqualifizierter nicht mehr nur der Wanderungssaldo, sondern deren Partizipation am Transnationalismus im Professionellen wie im Privaten/Sozialen. Konzeptionell wird die Institutionenökonomie (nach D. North) als Theorierahmen zur Anwendung gebracht. Besonderer Schwerpunkt sind dabei die informellen Institutionen. Dabei wurden insbesondere drei institutionelle Arrangements identifiziert, die sowohl dem Charakter formloser Institutionen wie dem methodologischen Transnationalismus gerecht werden: Region, Religion und Rücküberweisungen. Zur empirischen Überprüfung wurde eine Befragung von Hochqualifizierten aus Indien oder China mit Erfahrungen in einem der drei deutschsprachigen Länder Deutschland, Österreich oder Schweiz durchgeführt. Aufgrund der Fragebogendaten wurden die statistisch signifikanten Aufbruchs- und Rückkehrkriterien ermittelt, um der zirkulären, transnationalen Migration eine empirische Untermauerung zu verschaffen. Für die Aufbruchentscheidung waren die Kriterien Bezahlung, Offenheit des Ziellandes, Ausbildungssystem, Positives Image des Ziellandes sowie die Suche nach Herausforderungen signifikant wichtiger. Für die Rückkehrentscheidung waren die Kriterien Arbeitslosenquote, Altersvorsorge, Familiengründe, Sprache sowie Kulturelle/Religiöse Gründe statistisch signifikant wichtiger. Die empirischen Ergebnisse werden anhand der abgeleiteten Konzepte ‚affirmativer Karriereaufbruch‘ und ‚restitutive Heimatrückkehr‘ diskutiert.weiterlesen
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