Regionale Beziehungen
Eine Geschichte der Polislandschaft des südwestlichen Kleinasien in früh- und hochhellenistischer Zeit anhand ihrer ortsübergreifenden Verbindungen. 2 Teile
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Für die Polislandschaft im südwestlichen Kleinasien war die Zeit zwischen dem 4. und dem 1. Jh. v. Chr. eine langfristig prägende Phase. Hatten in Karien und dem südlichen Ionien am Beginn noch dörfliche Kommunen, eigenständige Heiligtümer und kleine Städte neben den größeren Poleis bestanden, bestimmten diese bedeutenderen Orte schließlich ganz das politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Gefüge in der Region. Wie kam es dazu, dass sich eine eng begrenzte Zahl von Orten zu solch einflussreichen Zentren entwickeln und diese Rolle bis weit in die römische Kaiserzeit behalten konnte?
In hellenistischer Zeit fand sich die Gegend am Schnittpunkt der seleukidischen, ptolemäischen, antigonidischen und attalidischen Einflusssphären wieder. Für die Poleis brachte dies häufige Kriege und instabile geopolitische Verhältnisse mit sich, eröffnete den Bürgerschaften aber auch politische Handlungsspielräume. Diese nutzten sie im komplexen Verhältnis zu den Nachbarstädten nach Kräften, wobei heftige, teils militärisch ausgetragene Konflikte neben kooperativen Praktiken vorkamen. Konnten die Auseinandersetzungen bis zur politischen Inkorporation kleinerer Orte führen, stabilisierte zugleich die stetige private, wirtschaftliche und diplomatische Interaktion das Gesamtsystem der griechischen Poleis.
Die Untersuchung erschließt die Grundlagen und den Verlauf dieser Entwicklungen auf einer breiten Quellengrundlage und berücksichtigt neben der historischen Geographie besonders die zahlreichen Inschriften der Epoche, welche Auskunft zur individuellen Mobilität und diplomatischen Missionen wie der Entsendung von Richtern, aber auch zu den vielen Abkommen geben, die ein dichtes Netz zwischen den Städten knüpften.
Im zweiten Teilband sind der Datierung wichtiger Inschriftenbestände zwei Anhänge gewidmet. Eine analytische Quellensammlung erlaubt raschen Zugriff auf die besprochenen Texte, ein Register auf behandelte Themen. Der Tafelteil illustriert die Charakteristika der Poleis und gibt mit zahlreichen Diagrammen Aufschluss über die geographischen und historischen Verbindungen zwischen ihnen. Eine große Faltkarte des Gebiets macht die Ortslagen, für die Epoche relevante archäologische Fundstellen, Verkehrskorridore und die naturräumlichen Verhältnisse anschaulich.weiterlesen
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