Regressansprüche verbandsrechtlich sanktionierter Fußballklubs gegenüber Pyrotechnik zündenden Stadionbesuchern
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Es knallt und raucht in Deutschlands Fußballstadien - ob als Reaktion auf das Spielgeschehen, einen Torjubel begleitend oder in eine Choreographie eingebunden: Sofern die Fans nicht gerade aus Pandemiegründen ausgeschlossen sind, scheinen „Pyroshows“ auf den Tribünen nahezu allgegenwärtig. Da der Pyrotechnik nicht nur eine enorme atmosphärische Wirkung, sondern auch ein hohes Gefahrenpotential zugeschrieben wird, reagiert der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auf entsprechende Vorfälle mit verbandsrechtlichen Sanktionen. Gegen einen Verein, dessen Anhänger durch das Abbrennen pyrotechnischen Materials auffällig werden, spricht das DFB-Sportgericht zumeist eine Geldstrafe aus. Gleichzeitig formuliert der Verband in seinem Regelwerk den Leitgedanken der „täterorientierten Sanktionierung“, fordert die Vereine also ausdrücklich dazu auf, die verantwortlichen Stadionbesucher in Regress zu nehmen. Dabei verweist der DFB auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs aus dem Jahre 2016: Basierend auf der vertraglichen Anspruchsgrundlage des § 280 I BGB seien die eigentlichen „Pyrotäter“ gegenüber einem sanktionierten Verein schadensersatzpflichtig – eine Entscheidung, die die Position des DFB stärkt, gleichermaßen aber auch auf die Verärgerung zahlreicher Fangruppierungen trifft. Handelt es sich dabei lediglich um eine subkulturelle Trotzreaktion der Fans oder sollte man dem Regressmodell auch aus juristischer Sicht mit Zurückhaltung begegnen? Um dieser Frage nachzugehen, wird der Leser zunächst mit einem verbands- und zivilrechtlichen Grundlagenwissen ausgestattet. Sodann stellt die Autorin einen realen Beispielsfall vor, der die anschließende juristische Untersuchung stetig begleiten wird. Diese widmet sich schwerpunktmäßig der Schadensentstehung: So muss eine eingehende Diskussion darüber geführt werden, ob die derzeit geltenden Verbandsnormen, welche den DFB zur Verhängung einer Geldstrafe ermächtigen, mit dem deutschen Recht vereinbar sind. Zivil- und verfassungsrechtliche Grundsätze geraten dabei in ein Spannungsverhältnis zu dem generalpräventiv motivierten Vorgehen des DFB. Die Ausarbeitung untersucht diese rechtlichen Konfliktfelder und ordnet die gewonnenen Erkenntnisse - kritisch - in den Kontext der Regressfrage ein. Insbesondere durch den fortlaufenden Praxisbezug spricht diese Lektüre nicht nur das rechtswissenschaftliche Fachpublikum an, sondern richtet sich gleichermaßen an einen breiten, interessierten Leserkreis.weiterlesen
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