Es sind die Nachkriegsjahre stalinistischer Prägung in Rumänien, die einen jungen Mann unmittelbar nach der Heimkehr 1951 aus russischer Gefangenschaft in eine fünfjährige Deportation und zur Zwangsarbeit am Donau-Schwarzmeerkanal führen. In der Zeit unmenschlicher Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Strafkolonie verleiht ihm die tiefe Zuneigung zu einer jungen Deportierten Kraft zum Überleben bis zum Abbüßen seiner Strafe und zur Rückkehr in die Deportiertensiedlung.
Zwanzig Jahre später, als der Exodus der Deutschen aus Rumänien seinen Anlauf nimmt und die Arbeiten der zweiten Etappe des Kanalbaus unter Ceauşescu im Gang sind, wird sein Sohn beim Versuch des illegalen Grenzübertritts gefasst.
Reihertanz erzählt bei Beachtung der historischen Fakten und mit den Mitteln der literarischen Fiktion von einem menschenverachtenden System, von gewaltsamer Umerziehung ganzer Gesellschaftsschichten, von verwalteter Angst und vom Mut, von Überlebenstaktiken und Gesten des Widerstandes, von menschlichen Begegnungen und von einem geistigen Reifeprozess sowie von der trotz aller Widrigkeiten am Leben erhaltenden Liebe.
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