Reinhard Krippner
Ein legendärer Fälscher und ein virtuoser Künstler
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Was haben die drei bekanntesten deutschen Briefmarkenfälscher gemeinsam? Diese Quizfrage dürfte wohl kaum einer an Anhieb beantworten können, selbst wenn er die Namen weiß: George Fouré, Reinhard Krippner und Peter Winter. All diese Herren waren Künstler! Fouré Sprachlehrer, Krippner Musiker und Winter Opernsänger! Mögen ihre Produkte anrüchig sein, so haben sie mit ihrer Virtuosität doch Spuren hinterlassen. Nicht nur positive, das liegt auf der Hand.
Der bekannte Fachautor Wolfgang Maassen weist dies in seinem neuen Buch (Band 14 seiner Reihe „Chronik der deutschen Philatelie) mit dem Titel: „Reinhard Krippner. Ein legendärer Fälscher und ein virtuoser Künstler“ detailliert nach. Unterstützt von Hans Friebe, der einige Teilkapitel schrieb, dem Engländer Peter Motson, der zahlreiche Belege aus seiner großen Krippner-Sammlung beisteuerte und den Amerikanern Carl Walske (†) und Alan Leighton gelingt es Maassen, erstmals eine vollständige Biografie dieses Fälschers zu präsentieren, die auch Krippners unbekanntes „zweites Leben“ bis zu dessen Tod verfolgt.
Dabei werden nicht nur der damalige Prozess von 1891 sowie Akten und Berichte anhand der Originalquellen im Bundesarchiv in Berlin dokumentiert, sondern erstmals überhaupt die Originalfälschungen, die beim Prozess Grundlage der Verurteilung Krippners waren. Rund 200 einzelne Objekte, alle in Farbe abgebildet, die bislang als verschollen galten, aber um 2011 im Magazin des Museum für Kommunikation in Berlin wieder aufgefunden wurden.
Der zweite Teil des Buches ist dem „zweiten Leben“ Krippners gewidmet, der um 1893 von der Bildfläche verschwand, um dann Jahre später in Neufundland, Kanada und schließlich den USA wieder (zuerst unter fremden Namen) aufzutauchen. Auch dort war Krippner noch als Briefmarkenhändler quasi nebenberuflich tätig (er fertigte unter anderem kunstvoll gemachte „patriotische Briefe“ an). Er machte allerdings als Musiker Karriere, die es ihm letztlich erlaubte, nahe San Francisco im Wohlstand zu leben.
Die 160 Seiten des großformatigen Hardcover-Buches sind lesenswert, zumal man dort weit mehr erfährt, als bisher bekannt ist und der Autor davon ausgeht, dass noch heute tausende von Krippner-Fälschungen unerkannt in Alben schlummern.
Format DIN A4, 160 Seiten, über 400 Abb., komplett in Farbe, Hardcover, Sonderband 14 der Reihe Chronik der Deutschen Philatelie; Preis: 34,50 Euroweiterlesen
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