Der in den späten 1930er Jahren entstandene Roman Reise ans Ende des Frühlings mit dem Untertitel 'Blitz in vier Farben', ist einer der provokantesten Romane Vitomil Zupans.
'Die ungewöhnliche Erzählung über die Hass-Liebe-Beziehung zwischen einem Gymnasialprofessor und seinem Schüler knapp vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs stellte bei ihrer Erstveröffentlichung 1972 zusammen mit dem abenteuerlichen Lebensweg ihres Autors eine extravagante Sensation innerhalb der slowenischen Literatur- und Kulturszene dar. Jahrzehnte nach seiner Entstehung hat der Roman nichts von seinem Charme, seiner Ironie und dem Humor, der aus den zahlreichen Facetten des spontanen Selbstbekenntnisses des Professors spricht, verloren. Eine Handlung im eigentlichen Sinn gibt es kaum, auch der gesellschaftliche und historische Kontext sind lediglich skizziert. Im Verhältnis zu seinem unkonventionellen Alter Ego entfaltet sich das aufgewühlte Innenleben des Protagonisten nach und nach zu einer wild wuchernden Trinkerphantasmagorie und mündet in den hilflosen Versuch, aus der kleinbürgerlichen Beengtheit auszusteigen, der aber keine rechten Resultate zeitigt und auch nicht zeitigen kann. Trotzdem bleibt das Ende offen: für die Rückkehr in die alten Rahmenbedingungen; oder für die Wiederholung des Kreises.' (Alenka Koron)weiterlesen