Einsatz einer relationalen Perspektive auf Migration in der Erwachsenenbildungsforschung
Produktform: Buch
Mit dem Aufbau und der Operationalisierung eines dreischrittigen Verfahrens zur relationslogischen Rekonzeptualisierung von Untersuchungsgegenständen – kurzum: ›Relational Reframe‹ – erschließt Malte Ebner von Eschenbach einen neuartigen Forschungszugang. Er wird exemplarisch an der Migrationsforschung in der Erwachsenenbildung veranschaulicht und erprobt. Der relationslogische Zugriff auf die hoch problematische Kategorie der Migration vollzieht sich vor dem Hintergrund eines wissenschaftstheoretischen Wandels von einer substanzialistischen hin zu einer relationalen Perspektive. In dieser epistemologischen Bewegung reiht sich die Studie nicht nur in die gegenwärtige Konjunktur eines ›relational turn‹ ein, sondern macht zudem auf die bislang unbeachtete Position relationaler Theorieentwicklung von Julius Jakob Schaaf aufmerksam. Sie bietet damit produktive Anknüpfungsstellen für zeitgenössische relationale Denkfiguren. Durch eine kritische Einführung in Schaafs ›universale Relationstheorie‹ wird die Sicht auf einen philosophisch begründeten Rezeptionsstrang relationalen Denkens frei, der in die Skizze eines ›komplementären Denkstils‹ einmündet.
In diesem wissenschaftstheoretischen Horizont versteht sich der Einsatz des Relational Reframe als epistemische Intervention mit der Absicht, die latent vorausgesetzten und offerierten Differenzierungsmöglichkeiten bei der Gegenstandserschließung zu revisibilisieren, kontingent zu setzen und in einem relationalen ›Frame‹ zu konstruieren. Ausgehend von der Prämisse, dass bereits auf einer kategorialen Ebene der Erschließung von Untersuchungsgegenständen Unterscheidungen getroffen werden, die auf der empirischen Ebene später nicht mehr verfügbar sind, plädiert der Autor entschieden für die Rückgewinnung kategorialer Vergewisserung. Folgerichtig wird daher ein Argumentationsgang eingeschlagen hinein in einen noch offenen Horizont, der über das Migrationsthema hinaus eine Vielzahl an bisher unbekannten Forschungsfragen virulent werden lässt.weiterlesen