Religiöse Sprache verstehen
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
„Religiöse Sprache ist ein Buch mit sieben Siegeln!“ und „Der Traditionsbruch zwischen Christentum und moderner Gesellschaft ist nicht mehr von der Hand zu weisen!“ – so jedenfalls heißt es vielfach, wenn Lehrkräfte von ihren Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen im Religionsunterricht berichten und über mangelnde Anschlussfähigkeit religiöser Inhalte an deren Lebenswelt klagen. Vieles spricht dafür, dass dem so ist. Aber das ist beileibe kein neues Phänomen. Im Gegenteil. Schon lange bereitet diese Entwicklung Sorge – katholischer- wie auch evangelischerseits –, und die seit den achtziger Jahren hier wie dort von namhaften Theologen wie Peter Biehl, Georg Baudler, Hubertus Halbfas, Anton Bucher oder Michael Meyer-Blanck entfalteten symboldidaktischen Ansätze sprechen hierzu eine beredte Sprache. Aber nicht nur sie. Auch Jürgen Werbick hatte zusammen mit Michael von Brück bereits Mitte der neunziger Jahre unter dem Titel „Traditionsabbruch“ die Frage nach dem Ende des Christentums gestellt.
Stoppen konnte dies ein zunehmendes Nichtverstehen religiöser Sprache aber offensichtlich nicht, denn es verdichtet sich der Eindruck, dass sich der christliche Traditionsabbruch gegenwärtig deutlich zugespitzt hat und mitunter dramatische Züge annimmt.
Kann Religionsunterricht dem entgegenwirken, daran etwas ändern?
Wenn wir davon ausgehen, dass Religionsunterricht ein Ort ist, an dem das Verstehen religiöser Sprache und christlicher Tradition angebahnt werden soll und vor allem kann, dann ist zu fragen, wie dies gelingen kann. Eine Voraussetzung dafür aber ist, dass sich die Unterrichtenden selbst der eigenen theologischen Binnensprache bewusst sind, die es im Unterrichtsprozess je neu zu erschließen gilt. Anliegen der vorliegenden Publikation ist es, Impulse für den Umgang mit religiöser Sprache zu geben und zu reflektieren, wie sich Schülerinnen und Schüler ihre Inhalte erschließen können.
Im Schwerpunktthema plädiert Martin Breul dafür, die Versprachlichung des Religiösen nicht zu vernachlässigen, um anschlussfähig bleiben zu können, und zieht Konsequenzen für eine zeitgemäße religiöse Bildung. Georg Langenhorst überschreibt seinen Artikel mit dem Beginn der berühmten Sentenz von Ludwig Wittgenstein „Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen“, durchbricht aber die Erwartung, indem er statt vom Schweigen vom Dichten schreibt. Seine poetischen Erkenntnisse belegt er mit Gedichten von Silja Walter. Nach hermeneutischen Überlegungen zur Relevanz biblischer Texte durch Gudrun Nassauer rundet Maria Jakobs das Schwerpunktthema mit der Frage nach dem Verständnis des Bildes im christlichen Kult ab.
Für Religionslehrerinnen und Religionslehrer ist die Sprachkompetenz der Schülerinnen und Schüler ein wichtiges Thema, dem sich Marlies Berg widmet. Den Artikeln von Patrik C. Höring über Theologisieren und Elementarisierung folgen Überblicke über die neuen Bibelübersetzungen (Pascal Schmitt) und die religiöse Sprache im Netz (Jonas Müller).
Susanne Karles Unterrichtsentwurf „Hand als Symbol“, der Peter Biehls Ansatz aufgreift sowie die gewohnten Hinweise zu Links, Filmen und Literatur dienen der schulischen Praxis.
Wir hoffen, dass die Lektüre gewinnbringend ist für Ihr religionspädagogisches Handeln.weiterlesen
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