In besonderen geschichtlichen Augenblicken, wenn günstige kosmische Gegebenheiten vorliegen, erwacht die Seele aus ihrem Schlaf in der Materie und die Begrenzungen weichen, überall wird Frühling. Die Augen öffnen sich, die Ohren hören, und die Sprache drückt das Gesehene und Gehörte aus. Der Gedanke wird Wort, und dieses Wort ergreift den Menschen im Verborgenen seiner Seele und befreit die aktive Kraft des Geistes.
Und alle Geistesverwandten begegnen sich, tauschen Gedanken aus. Sie bringen zum Ausdruck, was in ihnen zur Geburt drängt. Sie versuchen nicht, ideale Gesellschaften oder eine vollkommene Welt zu schaffen, wo „der Wolf zu Gast bei dem Lamm ist“ (Jesaja 11, 6), sondern sie möchten Bedingungen für ein anderes Leben erzeugen, das von der Liebe der Seele erfüllt ist. Sie erhebt sich zum Wahren und Schönen. Für diese Männer und Frauen besteht die Würde des Menschen in der Göttlichkeit der Seele.
Ein solcher Geist wehte im Herzen dieser außerordentlichen Epoche, welche die Historiker „Renaissance“ nennen, und wirkte Wunder.
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