Architekt und Städtebauer René Haubensak (1931–2018) ist fasziniert von der Dichte mittelalterlicher Stadtkerne (‚Kann denn Nähe böse sein?‘) und gleichzeitig darauf bedacht, Menschen genügend Freiraum zu belassen. Stets geht es ihm um ein Austarieren von Ansprüchen, Not- wendigkeiten und Wünschen, um ein Sowohl-als-auch.
Nie war Haubensak nur Architekt oder Städtebauer, immer auch Mensch und Bürger. Bereits in den 1970er Jahren kämpfte er mit den Kollegen der ZAS (Zürcher Arbeitsgruppe Städtebau) gegen übermäßigen Individualverkehr und für die Stadt als Wohnort.
Seine unverrückbaren Bezugspunkte sind der Mensch und die Natur. Wie sonst lässt sich erklären, dass Bewohner seiner Siedlung bis in obere Instanzen prozessieren, um auch den letzten Bauabschnitt von ihm ausführen zu lassen? Ihn treibt um, wie eine Siedlung in der natürlichen Umgebung verankert und wie sie durchwegt sein muss, damit Gemeinschaft von selbst entsteht und Kinder ihre Räume finden.
René Haubensak ist ein Bauender ‚eigener Gattung‘, ein Architekt sui generis. Er umschließt in seinem Werk das Geistige, das Sinnliche und das Handwerkliche – ist also spezifisch und grundsätzlich zugleich. Mithin ein Grund für seine Aktualität!weiterlesen