»Erst jetzt weiß ich, was ein wirkliches Unglück ist« … das schrieb Karl Marx 1855 nach dem Verlust seines einzigen Sohnes Edgar, den er nie überwinden konnte. Freud spricht nach dem Tod seiner Tochter Sophie von der »Ungeheuerlichkeit, dass Kinder vor den Eltern sterben«.
In chronologischer Reihenfolge geht die Sammlung biographischer Skizzen von Marcus Tullius Cicero, der seine Tochter Tullia im Jahre 45 v. Chr. verlor und ihr einen Tempel errichten wollte, bis zu Stefan Andres, der den Verlust seiner siebenjährigen Tochter Mechthild in einem Gedichtzyklus und einem Roman betrauerte. Die »Trauerarbeit« mündete bei vielen schöpferischen Menschen in bedeutende Leistungen: Rückert schrieb 446 »Kindertotenlieder «, Käthe Kollwitz schuf ihr Hauptwerk »Die trauernden Eltern«.
Dieses Buch gibt einen Einblick in das private Leben berühmter Persönlichkeiten. Groben zeigt sie als verwaiste Eltern: erschüttert, verletzt, zutiefst menschlich und nah. Wie sie mit ihrem Trauerschmerz umgingen, das gehört zu den verborgenen, aber ergreifendsten Kapiteln der europäischen Kulturgeschichte.weiterlesen