Leuchtturm der Avantgarde, Neubegründer der Oper, Religionsstifter, 'er ersetzte uns das Leben'. Die Verehrung Richard Wagners wird von einem Mythos getragen. Lässt man den Mythos jedoch beiseite und lässt man sich tatsächlich auf Wagner ein, kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Denn dann gibt sich das Werk jenes Meisters aus Bayreuth als ein groß inszenierter Bluff zu erkennen. Wagner war kein Januskopf. Sein Wirken war zäh darauf gerichtet, eigene Mängel zu verleugnen, um dann aus den Mängeln gar auch noch Tugenden zu machen - Dogmen für die Kunst, Weisungen an die Menschheit, ein 'Kunstwerk der Zukunft'. Was die Farce zu entzaubern drohte, wurde als 'jüdisch' beschimpft und zum Untergang bestimmt. Die Not, eine Leere kaschieren zu müssen, scheint zu den Gründen zu gehören, warum Bayreuth bis heute auch von Misston und Devotion leben muss. Die Wahrheit über Wagner befreit zur Skepsis, führt zur kritischen Absage an Wagner und sein Werk.weiterlesen