Die Arbeit verknüpft die formalen statistischen Probleme der Risikomodellierung mit bankspezifischen Managementproblemen. Sie entwickelt ein konkretes Modell zur Allokation von Risikokapital und zur Steuerung von Marktpreisrisiken im Eigenhandel von Banken. Das zentrale Risikomaß der Arbeit ist der Value-at-Risk. Er wird unter Berücksichtigung aktuellster Forschungsergebnisse mit seinen Schätzverfahren und im Hinblick auf seine Eignung als Risikomaß und als Steuerungsgröße fundiert und umfassend beleuchtet. Auf Grundlage des Value-at-Risk wird ein Limitsystem für den Eigenhandel entwickelt, das zum einen das Marktpreisrisiko begrenzt und zum anderen eine optimale Gesamtprofitabilität erzeugt. Das Value-at-Risk-Limitsystem realisiert die Allokation des bereitgestellten Risikokapitals. Die Bestimmung der Risikotragfähigkeit der Bank und die Ableitung des insgesamt zu verteilenden Risikokapitals sind zentrale Schritte des Risikomanagements, die der Risikoallokation vorgelagert sein müssen. Sie werden in der Arbeit ausführlich diskutiert. Als geeignete Zielgröße für das Allokationsverfahren wird der Risk adjusted return on risk adjusted capital herausgearbeitet. Er ist mit dem Value-at-Risk-Konzept kompatibel und besitzt die gewünschte Steuerungsfunktion. Zum Aufbau eines hierarchisch geordneten Systems von Value-at-Risk-Limiten und zur Risikokapitalallokation wird ein formaler Optimierungsansatz für den Fall mehrerer hierarchischer Limite vorgeschlagen. Es wird klar herausgearbeitet, daß wegen der Korrelationsproblematik ein unlösbarer Konflikt zwischen der effizienten Auslastung des Risikokapitals und der geforderten Limiteinhaltung besteht. Außerdem widmet sich die Arbeit der Fragestellung der Anpassung der Value-at-Risk-Limite im Zeitablauf. Hier werden zwei selbst entwickelte Ansätze präsentiert, die auf dem Konzept der Portfolio-Insurance beruhen.weiterlesen