Rückfahrkarte Demokratie
Graf-Friedrich-Schule in Diepholz (1923–2023) – Die lange Geschichte einer höheren Schule im kurzen 20. Jahrhundert
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Mit einem Jahr ist Ernst Neumann 1919 aus dem polnisch besetzten Westpreußen nach Barnstorf gekommen. An Ostern 1931 trat er in die Obertertia der Aufbauschule in Diepholz über. Gründungsschulleiter Otto Heinze (1923–1931) hatte Neumanns Übergang organisiert. Ernst Neumann war einer der bedürftigsten Schüler der Anstalt, die landläufig Aufbauschule und nur in gehobeneren Kreisen Graf-Friedrich-Schule genannt wurde. Mit der Eisenbahn fuhr er jeden Morgen nach Diepholz. In seiner Klasse O III (1931/32) war kein einziger Stadt-Diepholzer, sondern alle Fahrschüler.
Migration ist die Signatur der Aufbauschule seit ihrer Gründung 1923. Von Anfang an organisierte die Graf-Friedrich-Schule, eine moderne höhere Arbeitsschule, die freiwillige Bildungsmigration der Fahrschüler; nach dem Zweiten Weltkrieg integrierten die Lehrer die geflohenen und vertriebenen Schülerinnen und Schüler aus Ostdeutschland, viel später kamen die Russlanddeutschen und die ersten erfolgreichen Jugendlichen aus Afghanistan und Syrien. Die Migrationsschübe haben die GFS recht eigentlich konstituiert.
Die vorliegende Geschichte der Graf-Friedrich-Schule verdankt sich einer Vielzahl von Umständen – strukturellen, externen und individuellen. Alle Teile gehen von einer vielschichtigen „Wirklichkeit“ der GFS aus, von Schülern, Lehrern, Eltern, Gesellschaft und Politik, an denen die Erzählung in dichter Beschreibung „dranbleibt“.weiterlesen
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