Rückstellungen in der Handelsbilanz und Steuerbilanz in den Staaten der Europäischen Union
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bilanzierung von Rückstellungen in der Handels- und Steuerbilanz in 15 ausgewählten Staaten der Europäischen Union. Darüber hinaus werden zusätzlich 6 Nicht-EU-Länder in die Untersuchung mit aufgenommen.
Aufgrund offener Märkte, zunehmender wirtschaftlicher und finanzieller Verflechtungen der Länder untereinander, entsteht ein steigender Informationsbedarf der Anleger und somit der Wunsch nach einer stärkeren Vergleichbarkeit der Rechnungslegung zwischen einzelnen Staaten. Diese Möglichkeit ist derzeit nicht gegeben, da unterschiedliche Rechnungslegungssysteme und die ihnen zugrunde liegenden Theorien den Ansatz, die Bewertung und den Ausweis in der Bilanz beeinflussen. Dies betrifft in besonderem Maße die Bilanzposition Rückstellungen.
Neben definitorischen Abgrenzungen werden die bilanziellen Gestaltungsmöglichkeiten von Rückstellungen dargestellt. Flankierend hierzu wird untersucht, welche Rückstellungsarten mit welchen Rechnungslegungsprinzipien kompatibel sind. Anhand vorher festgelegten und definierten Kriterien findet eine Einordnung von Rückstellungen in diese Rechnungslegungskonzepte statt. Der Hauptteil der Arbeit systematisiert die möglichen Rückstellungen in den 15 EU-Staaten nach einem einheitlichen Gliederungsschema und arbeitet Kompatibilitäten und Verzerrungen mit dem vorhandenen Rechnungslegungssystem heraus. Die steuerliche Behandlung von Rückstellungen ist parallel hierzu eingebunden und damit auch die Frage der Verzahnung zwischen Handels- und Steuerbilanz im Rückstellungsbereich.
Die Darstellung der Ergebnisse der Länderuntersuchung und die Analyse der Verzerrungen aufgrund der Nichtvergleichbarkeit von Rückstellungen in den Bilanzen zeigt, dass die Ursachen sowohl auf EU-Ebene als auch auf Mitgliedstaatenebene zu suchen sind. Neben unklaren Zielvorstellungen der 4. EG-Richtlinie lassen sich vielfältige Verwerfungen im Ansatz-, Bewertungs- und Ausweisbereich in den einzelnen Ländern herausarbeiten. Neben den gesetzlich eingeräumten Wahlrechten existieren eine Fülle von Ermessensspielräumen insbesondere im Bewertungsbereich, die es dem externen Bilanzleser unmöglich machen, Rückstellungen in den Bilanzen miteinander vergleichen zu können. Aufgrund dieser Erkenntnisse werden Maßnahmen für eine Neuorientierung und Neugestaltung der Rückstellungsbilanzierung entwickelt. Der Maßnahmenkatalog reicht hierbei von einer Einschränkung der Wahlrechte über die Korrektur des Maßgeblichkeitsverhältnisses bis hin zu einer grundlegenden Orientierung der Bilanzierung von Rückstellungen an den Rechnungslegungsprinzipien.
In einem weiteren Abschnitt steht die Entwicklung eigener Leitlinien für eine Rückstellungsbilanzierung im Vordergrund. Ausgehend von der Bilanzierung dem Grunde nach werden anhand konkreter Rückstellungstypen Handlungsempfehlungen herausgearbeitet, die das Problem der Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme und die Frage der rechtlichen und wirtschaftlichen Verursachung (insbesondere bei Aufwandsrückstellungen) transparenter machen. Im Falle der Bilanzierung der Höhe steht die bewertungstechnische Handhabung der Unsicherheit im Mittelpunkt. Dabei zeigt sich, dass das Schätzproblem bei einzelnen Rückstellungsarten unterschiedlich ausgeprägt ist. Lässt sich die Bewertung z. B. nur durch ein Schätzintervall ausdrücken, so wird gezeigt, dass die Bildung von Erwartungswerten je nach Ausprägung und Aufbau des Schätzintervalls zu Verzerrungen führt und entsprechend modifiziert werden muss. Weitere Problembereiche wie die Abzinsung von Rückstellungen sowie die Frage der Berücksichtigung künftiger Entwicklungen sind unter investitionstheoretischen Gesichtspunkten in die Arbeit eingebunden.
Die herausgearbeiteten Lösungsvorschläge werden in einem zusätzlichen Abschnitt anhand konkreter Rückstellungsarten verdeutlicht.
Nachdem ab 2005 die IFRS-Bilanzierung Einzug in die Jahresabschlüsse der Unternehmen innerhalb der EU hält, ergibt sich die Notwendigkeit, zur Abrundung der Arbeit den seit 01.07.1999 gültigen IAS 37 näher zu beleuchten. Die Arbeit skizziert die Möglichkeiten und die Grenzen des Ansatzes und der Bewertung von Rückstellungen nach IFRS. Hierbei zeigt sich auf der einen Seite, dass z. B. durch die Abschaffung der Ansatzwahlrechte und die Präzisierung, welche Verpflichtungen unter den Rückstellungsbegriff fallen, durchaus Fortschritte im Vergleich zu einzelstaatlichen Regelungen innerhalb der EU zu verzeichnen sind. Auf der anderen Seite verdeutlicht die Arbeit auch, dass im Ansatz- wie auch im Bewertungsbereich nicht unbedeutende Spielräume verbleiben.weiterlesen
Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien
49,80 € inkl. MwSt.
kostenloser Versand
lieferbar - Lieferzeit 10-15 Werktage
zurück