Ryter unger em Ys
Gschichtezüpfe
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
«Banal? Sicher. Widmers Buch ist, von der Handlung her gesehen, banal; es dreht sich fast nur um Alltägliches, jede und jeder könnte hier und heute Ähnliches erleben, erfahren, beobachten, beachten.
Aber noch ist da der Reiter unter dem Eis, von dem im Titel gesprochen wird, ist diese andere Realität, jene, die sich nicht in den bewussten Formulierungen der Sprache allein ausdrückt, sondern „zwischen den Zeilen“ sich bemerkbar macht; nennen wir sie Gemüt, Gefühl, Empfindung – das, worüber man eigentlich nicht reden kann. Sie, diese andere, dunkler gefärbte Realität, lenkt uns ja auch, anders wohl als der Verstand, von ihr merken wir aber oft erst hinterher, wie wichtig sie für uns war und ist und wie wirksam. Widmer lässt das einfliessen in seine Geschichten (Geschichten, die alle miteinander verknüpft sind) , und zwar ohne viel Worte; er deutet nicht, was mit den Menschen seiner Erfindung in dieser Hinsicht geschieht, er lässt es bloss mitschwingen, lässt es die Menschen tragen, manchmal, und manchmal aufstören, als ein nicht zu analysierendes Geheimnis des Lebens, als Ahnung, als ungenutzte Möglichkeit mitunter, die Lebenshälften zum Lebensganzen zu machen. Schön und behutsam drückt sich das etwa aus in Martins zwei Liebesgeschichten: In der des jungen, zaghaften, schwerfälligen Burschen mit seiner grünen und etwas angestrengten Verliebtheit und in der des Mannes, der sich ohne Übereilung, dem inneren Kompass folgend, dem er vertraut, zur reifen Bee führen lässt. In der Ehe mit Bee ergibt sich eines Tages, dass Martin den Haushalt übernimmt; da steht dann der schöne Satz: „Ds Näbenang isch vo viu es Mitenang gsi, aber de ou öppe gägenang und ungerenang u überenang, bis es de doch gäng wider isch es Fürenang worde, dank ihre, meischtens.» Charles Cornuweiterlesen
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