Rudolf Virchow: Sämtliche Werke
Abt. III - Anthropologie, Ethnologie, Urgeschichte. Band 44: Beiträge zur physischen Anthropologie der Deutschen, mit besonderer Berücksichtigung der Friesen. Ueber die Methode der wissenschaftlichen Anthropologie. Die "Race prusienne". "Armand de Quatrefages". Ungedrucktes zu Rassenfragen. Bearbeitet von Christian Andree.
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
In dem vorliegenden Band sind mehrere Texte und ungedruckte Briefe versammelt, die sich mit „Rassenfragen“ beschäftigen, ein Thema, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer wissenschaftlichen Mode mit weitreichenden Folgen bis in unsere Zeit wurde. Rudolf Virchow hat sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Aber auch die populärwissenschaftliche, ungenaue Literatur blühte.
So veröffentlichte der französische Zoologe und vergleichende Anatom Armand de Quatrefages 1871 den Aufsatz „La race prussienne“, ein wirres und von wissenschaftlichen Unsauberkeiten nur so strotzendes Machwerk, dessen Quintessenz war: Bei den Preußen handele es sich der „Rasse“ nach eigentlich um dunkelhaarige Finnen, somit sei die „rassische“ Einheit der eigentlich blonden germanischen „Deutschen“ ein Irrtum.
Die Reaktion auf deutscher Gelehrtenseite war enorm. Rudolf Virchow, der sich mit Rassenfragen, Brachy- und Dolichocephalie schon seit längerem beschäftigt hatte, reagierte rasch und in mehreren Vorträgen, die das gefühlstriefende, unwissenschaftliche Pamphlet seines berühmten französischen Kollegen Schritt für Schritt entkräfteten. Weit über eine reine Widerlegung hinausgehend, untersuchte Virchow die alten und rezenten Germanen in seiner umfänglichsten gedruckten Studie zu diesem Thema, den hier nach über 130 Jahren erstmals wieder vorgelegten „Beiträgen zur physischen Anthropologie der Deutschen, mit besonderer Berücksichtigung der Friesen“.
Der Wert dieser Veröffentlichung wird durch eine forschungsgeschichtliche Einleitung des Herausgebers und die Erschließung durch umfangreiche Register (Sach-, Personen-, geographisches und Ortsnamen-Register) vermehrt.
This volume brings together a number of texts and unpublished letters concerning “racial issues”, a topic which became fashionable in later 19th-century scholarship with far-reaching consequences. Rudolf Virchow dealt thoroughly with this topic. But a literature of inexact popular science also enjoyed great success.
For example, in 1871 the French zoologist and comparative anatomist Armand de Quatrefages published his essay “La race prussienne”, a confused hotchpotch of scientific inaccuracies; its basic thesis was that the Prussians were actually a “race” of dark-haired Finns, so that the concept of the “racial” unity of the blond, Teutonic “Germans” was an error. The reaction among German scholars was immense. Rudolf Virchow, who had long been studying the racial theories of brachycephaly and doliocephaly, reacted swiftly in a number of lectures which demolished his famous French colleague’s pamphlet piece by piece. Going far beyond a mere refutation, Virchow examined the ancient and modern Germans in his most extensive published study on this theme, “Beiträge zur physischen Anthropologie der Deutschen, mit besonderer Berücksichtigung der Friesen”, reprinted here for the first time in 130 years.
The value of this work is enhanced by an editor’s introduction on the history of research and by comprehensive indexes.weiterlesen
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