Ein kalter Angstschweiß hatte den Helden überlaufen, solange die Götter vor ihm standen und sprachen; doch als sie verschwunden waren, fühlte Äneas sich von ihren Worten wunderbar getröstet. Er raffte sich vom Lager auf und eilte zu seinem alten Vater. Diesem gingen die Augen des Geistes auf. „Lieber Sohn“, sprach er, „jetzt erst erinnere ich mich, dass die Seherin Kassandra allein es war, welche mir das Geschick der Zukunft richtig geweissagt hat. Sie verkündigte unserem Geschlecht ein Land, welches sie bald Hesperien, bald Italien benannte. Das geschah aber, als Troja noch lange stand, und wer dachte damals im Ernste daran, dass jemals teukrische Männer ihre Heimat verlassen und nach den fernen Küsten Hesperiens auswandern würden, ja wer achtete damals überhaupt nur auf die Reden Kassandras, die für eine Närrin und keine Seherin galt? Jetzt aber lasst uns dem Wort Apollos nachgeben und auf seine Warnung dem besseren Winke folgen.“weiterlesen