Sarmatismus
Die politische Ideologie des polnischen Adels im 16. und 17. Jahrhundert
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Die Adligen in der polnisch-litauischen Republik der frühen Neuzeit waren davon überzeugt, im besten Staat der Welt zu leben. Sie gingen davon aus, dass fast alle anderen Länder von Tyrannen beherrscht wurden und dass nur sie selbst die einzigartige „polnische Freiheit“ besaßen. Um ihre Privilegien zu bewahren, entwickelten sie eine Mentalität, die die polnischen Aufklärer am Ende des 18. Jahrhunderts als „Sarmatismus“ bezeichneten, benannt nach dem antiken Volk der Sarmaten, das der polnische Adel als seine Vorfahren betrachtete. Nach der sarmatischen Ideologie galt jede Veränderung im Staat als schädlich, und mit dem „Liberum Veto“, dem Einstimmigkeitsprinzip im Reichstag, wurde ein politisches Instrument entwickelt, das Reformen der Verfassung und der Gesellschaft tatsächlich so gut wie unmöglich machte. Das Gemeinwesen wurde dadurch immer mehr gelähmt und geschwächt, viele sahen die künftigen Teilungen Polens bereits voraus, doch die Mehrheit der Adligen hielt weiter an dieser Ideologie fest.
Martin Faber bietet mit seiner Studie erstmals einen umfassenden Einblick in den Sarmatismus, in seine Entstehung und Entwicklung, gesellschaftlichen Voraussetzungen und Inhalte und seine historischen Wirkungen. Es werden neue Einblicke in die Rolle Polens in der Zeit vor den Teilungen und in Europa präsentiert, die das Verständnis für die Geschichte Polens um einen entscheidenden Aspekt erweitern.weiterlesen
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