Markus Stegmann nimmt uns mit in ein bildhaftes Philosophieren, das nachdenkenswert und zugleich unterhaltsam ist. Viele der 267 Prosastücke führen auf wenigen Zeilen zu unerwartet skurrilen oder absurden Wendungen. Gleichzeitig bilden diese Kurztexte einen Erzählfaden.
Die Lektüre bietet surreale Minigeschichten, meditative Passagen, aber auch Zeit- und Gesellschaftskritik mit doppeltem Boden. Das Erzähler-Ich hat eine eigenwillige Art, die Welt zu betrachten, bald schwermütig, bald humorvoll, gelegentlich mit Selbstironie. Bald scheint er in Depression abzugleiten, bald packt ihn die Abenteuerlust und er bricht auf in unendliche Phantasiegefilde. Er lebt in einem «ab- gewohnten Schloss», schwingt sich beflügelt hinauf in den Luftraum darüber und fliegt schließlich in einer kleinen Kapsel hinaus in den Weltraum, wohin ihm sein «imaginäres Schaf» folgt.
Der Autor ist Kunsthistoriker, was in der Bildhaftigkeit vieler Texte spürbar wird. Das Gegenüber von Wahrnehmung und Vorstellung wird thematisiert wie auch das Ringen um Kreativität zwischen Emotion und Ratio.weiterlesen