Aufgrund der zur Zeit existierenden und zukünftigen Emissionsgrenzwerte von Schienenfahneugen, erwächst der Wunsch der Fahrzeughersteller und -betreiber, über ein verlässliches Simulationsverfahren zur rechnerischen Bestimmung der Schallemission der Fahrzeuge zu verfügen. Die Anforderungen an ein solches Simulationsverfahren entspringen vorrangig dem pragmatischen Ansatz einer schnellen und effizienten Ergebnisfindung, bei vertretbaren Abweichungen der Schalldruckpegel in den norrnkonformen Messpunkten.
In dieser Arbeit werden Rechenverfahren zur Beschreibung der Schallausbreitung verglichen, die je nach Lage, Einbausituation und AbstrahIcharakteristik der Schallquellen Anwendung finden können. Dabei spielen unter anderem die Abschirmung von Schallquellen (z.B. durch Schürzen), die Bodenreflexion mit den daraus resultierenden Interferenzerscheinungen und die zum Teil gerichtete AbstrahIung der Schallquellen eine entscheidende Rolle. Gegenstand der Untersuchungen sind sowohl Verfahren der Ausbreitungsrechnung im Freien als auch der Raumakustik, wobei letztere in Form eines vereinfachten Spiegelquell-Verfahrens und eines Ray-Tracing-Verfahrens Anwendung finden.
In einem ersten Ansatz wird gezeigt, wie bestehende energetische Rechenverfahren Anwendung finden können. Eine Fehleranalyse und die Untersuchung der Auswirkung der Streuung der Eingangsdaten geben einen Anhalt für die zu erwartende Aussagefähigkeit der Simulationsergebnisse bei Anwendung der jeweiligen Rechenverfahren.
Zur Validierung der Simulationsergebnisse sind Messungen der Schallausbreitung von Schallquellen im Unterflurbereich und im Dachbereich einer stehenden Niederflurstraßenbahn durchgefUhrt worden. Im direkten Vergleich werden daraus Empfehlungen für die jeweilige Anwendung der Rechenverfahren in Abhängigkeit von der Lage der Schallquellen gegeben.
Zur Nachbildung von Interferenzerscheinungen bei Reflexionen unter und neben dem Fahrzeug werden Erweiterungen des bis dahin rein energetisch rechnenden Ray-Tracing Verfahrens diskutiert. Mit Hilfe dieser Erweiterungen wird gezeigt, wie die Güte der Simulationsergebnisse verbessert werden kann, allerdings unter der Voraussetzung, dass sowohl die Eingangsdaten als auch das Modell eine hohe Genauigkeit aufweisen.weiterlesen